Von wegen “Ausdehnung des Kollektivbesitzes an Boden”!

More Info
expand_more

Abstract

Abends sah man sie oft, die beleuchteten Fenster im Stadthaus, hinter denen Jörg Haspel saß. Da es keine Nachtaufnahme von ihm an seinem Arbeitstisch gibt, steht hier stellvertretend eine Fotografie Lyone! Feiningers von seinem Sohn Laurens in der Wohnung der Feiningers in Siemensstadt, wo auch Hans Scharoun seinen Wohnsitz hatte. Siemensstadt ist eine der Siedlungen, die unter der Agide von Jörg Haspel in die Weltkulturerbeliste aufgenommen wurden. Um sie, ihr historisches Umfeld - inklusive der Allgemeinen Städtebau-Ausstellung in Berlin 1910 und der Deutschen Bauausstellung 1931 - sowie die Stunde null ihrer Nachkriegswertschätzung als Denkmale geht es im Folgenden. Als diplomierter Architekt und promovierter Kunst- und Kulturhistoriker trat Jörg Haspel kurz nach der Wende 1992 sein Amt als Berliner Landeskonservator an.? Von 1982 bis 1991 im Hamburger Denkmalamt tätig, brachte er, was die zu schützende Wohnbausub-stanz angeht, Kompetenz und Expertise mit. Ein Indiz hierfür ist seine disziplinübergreifende Publikation Hamburger Hinterhäuser.' Darüber hinaus zählt Hamburg mit den Bauten von Karl Schneider und Fritz Schumacher wie unter anderem der Jarre-stadt (1926/27-1930)* neben Frankfurt am Main und Berlin zu den Siedlungsmetropolen der Weimarer Republik. Eine gute Basis für Haspel, neben vielen anderen Verpflichtungen Ende des 20. sowie zu Beginn des 21. Jahrhunderts - er hatte bereits die Eintragung der Berliner Museumsinsel in die Welter-beliste bewirkt - die Welterbenominierung einiger Berliner Siedlungen in Angriff zu nehmen.